Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst
Verfassungsschutz sensibilisiert mit Extremismusprävention an der HLW Neumarkt
Utl.: Workshop stärkt Jugendliche im Umgang mit extremistischen Ideologien.
Im Rahmen des "Tages der Demokratie" am 1. Juli 2025 hat die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) in Zusammenarbeit mit dem Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) Salzburg einen Workshop mit Schülerinnen und Schülern zur Extremismusprävention an der HLW Neumarkt durchgeführt. Ziel der Veranstaltung war es, die Jugendlichen für die Gefahren extremistischer Ideologien zu sensibilisieren und ihre demokratische Resilienz zu stärken.
Staatssekretär für Staatsschutz und Nachrichtendienst Jörg Leichtfried betont: "Die Stärkung junger Menschen im Umgang mit extremistischen Ideologien ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Gerade in einer Zeit, in der Radikalisierung oft subtil beginnt, ist es wichtig, dass wir Schülerinnen und Schüler frühzeitig für diese Gefahren sensibilisieren und ihnen Werkzeuge an die Hand geben, um demokratische Werte aktiv zu verteidigen. Solche praxisnahen Workshops sind ein wertvoller Baustein unserer Präventionsarbeit und zeigen, wie Bildung die beste Antwort auf Extremismus ist."
Wenn aus Meinung Radikalisierung wird
Der interaktive Workshop richtete sich an Schülerinnen und Schüler der ersten bis fünften Klasse Oberstufe und umfasste neben einem kurzen Vortrag auch Diskussionseinheiten sowie Fallbeispiele aus der Praxis. Thematisiert wurden unter anderem die Erkennungsmerkmale für Radikalisierung im persönlichen Umfeld, etwa abrupte Veränderungen im Verhalten, Rückzug aus sozialen Beziehungen oder die Übernahme extremistischer Sprachmuster. Darüber hinaus wurden Rekrutierungsstrategien extremistischer Gruppen und konkrete Handlungsmöglichkeiten im Verdachtsfall besprochen.
Direkte Einblicke und aktiver Austausch
Die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler waren durchwegs positiv. Insbesondere die praxisnahen Informationen zu Anlaufstellen und Reaktionsmöglichkeiten im Fall vermuteter Radikalisierung wurden als hilfreich bewertet. Der offene Dialog ermöglichte es den Jugendlichen, Unsicherheiten zu thematisieren und in einem geschützten Rahmen zu besprechen. Der Schulleiter Sven Bichl begrüßte die Kooperation mit dem Verfassungsschutz ausdrücklich: "Mit dem Tag der Demokratie und dem Workshop zur Extremismusprävention wollen wir unseren Beitrag dafür leisten, dass Radikalisierung oder extreme Tendenzen abgebaut werden und die Grundwerte unserer liberalen Gesellschaft wieder im Mittelpunkt stehen."
Ein Präventionsexperte der DSN betonte die Bedeutung frühzeitiger Aufklärung: "Radikalisierung findet oft im Stillen statt, daher beginnt Extremismusprävention mit Bildung. Wir wollen Schülerinnen und Schülern helfen, Manipulation zu erkennen und demokratische Werte zu verteidigen. Wo Bildung und Beziehung fehlt, wächst die Gefahr der Radikalisierung – nur wer lernt, zu hinterfragen, kann Manipulation erkennen, sich im sozialen Gefüge orientieren und die Demokratie gemeinsam mit anderen verteidigen."
Der Workshop wurde in enger Abstimmung zwischen der Schule und dem Verfassungsschutz konzipiert und durchgeführt. Er ist kein Bestandteil des landesweiten RE#work-Programms, sondern ein einzeln abgestimmter Beitrag im Rahmen des schulischen Aktionstages "Tag der Demokratie". Mit dem Extremismuspräventionsprogramm "RE#work" werden österreichweit Jugendliche in der Altersgruppe von 13 bis 17 Jahren erreicht. Darüber hinaus werden auch alle anderen im System Schule handelnden Personen und die Erziehungsberechtigten miteinbezogen. Bei allen Zielgruppen, die dieses Programm erreichen sollen, wird durch die Zusammenarbeit, die Auseinandersetzung mit schwierigen Situationen, die interaktive Durchführung, die Reflexion von Programminhalten und durch den angestrebten Transfer der gelernten und erfahrenen Inhalte eine Lebenskompetenzförderung angestrebt. Zum jetzigen Zeitpunkt wurden in Österreich mehr als 100 Extremismuspräventionsbedienstete ausgebildet und im Jahr 2025 insgesamt über 700 Workshops und Sensibilisierungsvorträge durchgeführt. Dadurch konnten um die 13.500 Personen erreicht werden.
Weitere Informationen zu Kooperationen dieser Art sind sowohl für interessierten Schulen als auch für Bürgerinnen und Bürger unter www.staatsschutzpraevention.gv.at abrufbar.